"Ich traue dir", "Ich traue mich", "Ich vertraue? dir", "Ich traue dir etwas zu", "Ich vertraue dir etwas an" … Wir haben im Deutschen einige? Verben mit "trauen", die etwas verwirrend sein k?nnen. Wir schauen uns heute solche Verben? an und ich zeig euch mit vielen Beispiels?tzen, was die Unterschiede sind und wie ihr? die Verben korrekt verwendet. Viel Spa?!
Fangen wir mal an mit dem einfachen Verb "trauen".? Wir haben erstens den Ausdruck "jemandem oder etwas trauen" und zweitens "sich etwas trauen".? Hier ist ein Beispielsatz für den ersten Ausdruck: - "Ich traue meiner besten Freundin.? Sie hat mich noch nie entt?uscht." Wenn man jemandem traut, hat man? das Gefühl, dass man sich auf diese Person verlassen kann. Man glaubt, dass die? Person sich gut verh?lt und dass sie nichts B?ses macht. Wenn die Person etwas sagt,? dann glaube ich ihr. Noch ein Beispiel: - ?Ich traue dem neuen Kollegen nicht.? Er macht einen merkwürdigen Eindruck." Wenn man jemandem nicht traut, dann glaubt man, dass die Person unehrlich ist. Sie hat vielleicht? irgendwelche schlechten Absichten oder Pl?ne.
Schauen wir uns noch ein? Beispiel ohne eine Person an: - ?Heute soll angeblich die Sonne scheinen, aber ich traue dem Wetterbericht nicht.? Ich nehme besser einen Regenschirm mit." Ich traue dem Wetterbericht nicht – ich glaube? also nicht, dass der Wetterbericht stimmt.
Eine nützliche Redewendung mit "trauen" ist? "seinen Augen nicht trauen". Das sagt man, wenn man nicht glauben kann, was man gerade sieht.
- "Als er das Geschenk ?ffnete,? konnte er seinen Augen nicht trauen. In dem Umschlag waren 1.000? Euro." Er konnte also nicht glauben, dass ihm jemand 1.000 Euro geschenkt hat. Schauen wir uns jetzt "sich etwas trauen" an. Wenn ich mich etwas traue, dann habe ich? den Mut, etwas zu tun, das mir Angst macht.
- "Er hat sich getraut, seine Lieblingskollegin? zum Essen einzuladen." Er hatte Angst davor, sie zu fragen – er hatte Angst davor, dass sie? "Nein" sagen k?nnte. Aber er hat sich getraut. Er hat es trotzdem gemacht. Er hat sie gefragt. - Oder: "Mein Hund traut sich nicht, nachts in den Garten zu gehen." Der Hund hat Angst? davor, nachts im Dunkeln in den Garten zu gehen.
Und dann haben wir noch den Ausdruck "jemanden? trauen". Der hat eine ganz spezielle Bedeutung, n?mlich: jemanden verheiraten.? Ein Pfarrer von der Kirche oder ein Standesbeamter kann ein Paar? trauen. Danach sind die beiden dann verheiratet. Sie sind dann ein? Ehepaar. Hier ist ein Beispielsatz: - ?Der Standesbeamte traute das Paar? in einer feierlichen Zeremonie." Ein Standesbeamter ist eine Person, die? im Standesamt arbeitet. Das Standesamt ist eine Beh?rde in Deutschland. Der? Standesbeamte führt die Hochzeit offiziell durch. Danach ist die Ehe? rechtlich gültig. Noch ein Beispielsatz: - ?Wir lassen uns n?chsten Sommer trauen." Hier? plant das Paar, im kommenden Sommer zu heiraten.
- "Traust du dir zu, das? Auto selbst zu reparieren?" "Jemandem etwas zutrauen" – das bedeutet:? Glauben, dass jemand die F?higkeit hat, etwas Bestimmtes zu tun. Glauben, dass? jemand etwas schaffen kann. Hier frage ich: Glaubst du, dass du es selbst schaffst,? das Auto zu reparieren? Oder brauchst du Hilfe? Hier k?nnen wir sch?n den? Unterschied zu "sich etwas trauen" sehen.
- "Traust du dich, das Auto selbst zu reparieren?" Dieser Satz hat eine andere Bedeutung. Ich? sage damit: Ich wei?, dass du Angst davor hast, das Auto selbst zu reparieren. Du findest? das schwierig. Hast du trotzdem den Mut, es zu machen? Bei "sich trauen" geht's? darum, eine "Angst" zu überwinden.
Diese Bedeutung hat "zutrauen" nicht. Da? geht es einfach darum, ob jemand glaubt, dass er etwas kann. Dieser Unterschied ist? wichtig. Wenn ich zum Beispiel jemanden frage, - "Traust du dich, auf Deutsch eine Rede? zu halten?", dann unterstelle ich, dass die Person vielleicht Angst davor haben k?nnte. - Wenn ich aber sage, "Traust du dir zu, auf Deutsch eine Rede zu halten?", dann ist? das neutraler. Ich sage damit: Denkst du, dass deine Deutschkenntnisse gut genug dafür sind?